Aus den Schongauer Nachrichten vom 8.12.10

Der Hanse Schoierer bringt in Schongau die Leute zum Lachen

von Manuela Schmid
Schongau - Als "wilden Hund" bezeichnet er sich selbst, und so einen richtig wilden Hund gab der Hanse Schoierer auch auf der Bühne im Eulenspiegel ab, wo der Musikkabarettist auf Einladung des Schalander-Teams auftrat. Dort nahm er nämlich kein Blatt vor den Mund - eben wie ein richtiger Haberfeldtreiber, mit dem er sich auch gerne vergleicht.
Nachdem er sein Ein-Mann-Programm mit dem scheinbar harmlosen Liedchen über den verliebten Finkenhahn startete, der sich mit seiner Vogelfrau ein Nest baute, aber insgeheim viel lieber von einem Weibchen zum nächsten hüpfen würde, kriegen gleich mal die Feministinnen ihr Fett ab: Auf die lässt Schoierer Sprüche los wie "Emanzen verhüten mit dem Gesicht" oder "Frauen an den Herd, Emanzen in den Herd".
Noch viel härter trifft es aber den amerikanischen Ex-Präsidenten Bush: Zur Melodie von Rudi Carrells "Wann wird's mal wieder richtig Sommer" trällert der Gitarrist seinen ganz eigenen Text, der da lautet: "Wann haut's den Bush endlich vom Stangl?" - "Ja wann gibt der sein' Löffel endlich ab?" Und auch vor dem Papst, der sich angeblich, ebenso wie Reiner Calmund, nach einer Leberkässemmel sehnt, macht der Hanse Schoierer nicht Halt. Und erst recht nicht vor den Österreichern: Über die weiß der Kabarettist ein paar ganz besonders deftige Witze, die er im Ösi-Dialekt wiedergibt - sehr zur Belustigung des Publikums, das sich vor Lachen kringelt.
Hanse Schoierer im Eulenspiegel

Ein Unterhaltungskünster allerersten Ranges: Hanse Schoierer bei seinem Auftritt in der Kleinkunstbühne. Foto: ms
Nicht viel besser kommen danach aber die drei Münchener aus einem Hochhaus in Giesing weg, die aufgrund eines missglückten Seitensprungs bei Petrus an der Himmelstür klopfen.
Vorher übt sich der Kabarettist aber noch im Oettinger-Englisch und träumt größenwahnsinnig davon, wie er in Amerika in einem Riesenstadion nach der Vorgruppe Bon Jovi auf der Bühne steht und sein Publikum mit "Ladies and Gentlemänner" begrüßt.

Das Publikum im Eulenspiegel ist aber ganz froh, dass es der Hanse Schoierer nicht nach Amerika geschafft hat: Sonst würde den Zuhörern ja entgehen, wie der Musiker seine E-Gitarre zückt und darauf Volkmusik spielt. Eine wahrhaft wilde Kombination - so wild, wie der Hanse Schoierer eben selbst. Das Publikum klatscht jedenfalls begeistert mit.
Mitsingen dürfen die Besucher auch bei einem Weihnachtslied der etwas anderen Art, das da heißt: "I hab einen Stern draußen in den Schnee neibieselt - ein Engel hat mich berührt - er hat mir den Pinsel geführt". Und einen "Leberknödel-Swing" hat der Gitarrist auch noch auf Lager.

Es war nun die zweite Vorstellung, welche die Schalander-Kleinkunstbühne in der Musikkneipe Eulenspiegel veranstaltete. Und auch diesmal hat sich der neue Veranstaltungsort mit seiner gemütlichen Atmosphäre - gerade für ein Ein-Mann-Programm wie dieses - wieder als eine sehr gut Wahl heraus gestellt.

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